Donnerstag, 14. März 2013

Mutant Monday #10 - Classic Bebop.

heyau (crack)f(r)iends und andere Menschen & Mutanten: Es ist wiedermal Zeit für eine kleine Runde einseitigen Nerdtalks der gehobenen (und mit ordentlich überflüssigen Aglizismen versetzten) Art - willkommen bei einer weiteren Ausgabe der...:


Jawoll, so, ich erklär nochmal kurz den, äh, Sinn und Zweck (!?) des Unterfangens:

Ich stelle in dieser Rubrik nach und nach so ziemlich alle Figuren der klassischen Playmates-Reihe an Turtles-Actionfiguren vor, zumindest so weit mich meine private Sammlung bringt...
Da ich dabei chronologisch vorgehe, können wir Schritt für Schritt die Entwicklung der Figuren, vor allem detail- und design-wise, nachvollziehen.
Wir befinden uns momentan bei der mittlerweile letzten zu besprechenden Figur aus der ursprünglichen ersten Welle an Figuren, welche erstmals 1988 das Licht der Welt erblickten.

Dieses mal präsentiere ich euch den 2. der berühmt-berüchtigten mutierten Handlanger des Foot Clans, nämlich das mutierte Wildschwein Bebop.

Dazu zunächst ein Archivbild aus meiner Sammlung:




Gut, was sofort auffällt: Bebops overall-look ist way more comicy und goofy als der seines bereits besprochenen Kollegen Rocksteady. Man kann es drehen und wenden wie man will: Bebop sieht schon ziemlich bescheuert aus.
Wirft man einen genaueren Blick auf die Figur, und gleicht sie wömöglich sogar mit der Cartoon-Vorlage ab, erkennt man schnell: Bebop ist mit Sicherheit eine der Figuren, welche ihrer TV-Version am ähnlichsten sieht.


Nicht nur die Farben kommen der Cartoon-Version erstaunlich nah, sondern auch auf Details wurde bei der Figur geachtet (oder andersherum - ich bin nicht vollständig sicher, was zuerst da war - Figuren oder Cartoon...), wie z.B. das Kettchen aus Schildkröten-Gebeinen, selbstverständlich die Schildkrötenpanzer als Schulter-Schutz oder auch sein aus einer Kette bestehender Gürtel oder seine generic Turnschuhe.

Als Kind fand ich Bebop nie besonders cool. Ich war immer ein Rocksteady-guy. Das militärische Aussehen und das martialische Maschinengewehr fand ich immer wesentlich cooler als die clumsy punkiness von Bebop.
Vielleicht spielte hier aber auch die unglaublich dümmliche deutsche Synchronstimme für die Zeichentrickserie eine Rolle, die konnte man nicht gut ertragen, sag ich euch.


Der "Punk"-Flavor von Bebop lässt sich unschwer auch in seinem Wunderschönen Iro, und vor allem auch seinen Waffen/Zubehör erkennen: So ist die Hauptwaffe der Figur etwa ein Akku-Bohrer (!), mit dem 'Bop wohl vorhat, die harten Schildkrötenpanzer aufzubohren. Allein dieses feature zeigt eine wesentlich rohere, aber im Grunde auch zweckmäßigere low-budget-Attitüde als Rocksteadys militärisch geprägtes Waffenarsenal. Auch wenn man die Klingenwaffen mit einander vergleicht, fällt dieser Kontrast auf: Während Rocksteady ein klassisches Rambo-Kampfmesser mit sich führt, greift Bebop auf ein wesentlich "alltäglicheres" und Street-Gang-typischeres, abgewetztes double-bladed Knife zurück, welches auch ein umfunktioniertes Brotmesser darstellen könnte (leider nicht im Bild zu sehen, siehe hier).


Davon abgesehen war Bebop in den meisten Videospielen ein späterer Endboss als Rocksteady, und meist - das war das nervige - inkorporierte Bebop neben dem üblichen Rumgeballer (oft mit einer Art Strahlenpistole oder ähnlich lächerlichem) auch einige nervige Nahkampfattacken (namentlich häufig Uppercut und einen klassischen Hooligan-Kick...) in sein Moveset - siehe hierzu TMNT: Fall Of The Foot Clan (Gameboy), TMNT: Back From The Sewers (Gameboy) oder aber, folgendes Video-Beispiel aus TMNT: The Arcade Game (NES)...:



Natürlich sollte an dieser Stelle zum wiederholten Male nicht unerwähnt bleiben, dass es sich bei Bebop - ebenso wie bei Rocksteady - um enorm flache Charaktere des Turtles-Universums handelt; beide Kreaturen wurden von Eastman und Laird auf Wunsch von Playmates, der Actionfiguren-Firma, designed - weil die Verantwortlichen der Meinung waren, dass die Serie mehr Mutanten enthalten sollte. Diese Ausgangssituation ist natürlich relativ uncool - aber angesichts der Umstände muss man sagen, dass mit Rocksteady und Bebop [warum haben die beiden eigentlich Namen, die (im weitesten Sinne) mit Musik zu tun haben? - Anm. D. Red.] schon zwei sehr coole, wiedererkennbare und liebenswürdige Charaktere erschaffen wurden.
Man könnte vllt. sogar so weit gehen, und sagen dass Bebop von den beiden der eher "sanftere" Typ ist (das äußert sich in seiner Stimme, seinem Verhalten und auch in diversen anderen Details, wie etwa dass er sich eine kleine Haus-Schildkröte hält [...aus welcher dann später Slash werden sollte - Anm. D. Red.], im gegensatz zu dem ständig auf Krawall gebürsteten Rocksteady. Aber das sind nur meine Gedanken zu dem Thema.


So, das war's dann schon wieder für diese Ausgabe, und damit haben wir schließlich die erste Welle an Playmates-Figuren zur Turtles-Serie komplett abgedeckt.
Mit nur 10 Figuren ist diese natürlich sehr überschaubar gewesen - sowas würde man heute vermutlich nicht mehr machen, da würde man den Kids gleich ein Überangebot an Stuff zur Verfügung stellen - aber ich finde diese erste Welle sehr sinnvoll kompiliert, im positiven Sinne überschaubar und auch designtechnisch homogen.
Die, äh, Ernsthaftigkeit der Figuren und die eher düsteren Elemente der ursprünglichen Comics standen halt noch im Vordergrund - ein Punkt, der sich in zukünftigen Veröffentlichungen nicht mehr so deutlich zeigen sollte...
Es bleibt spannend, und demnächst geht's dann weiter mit der nächsten Release-Welle ca. 1989, bis dahin, tschö!


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